Freitag, 7. Februar 2014

On the Road

Mittwoch, den 5.2.2014

Lange erwartet und jetzt geht es los. Frühes Erwachen. Halb sechs, Trainer, warme Jacke und runter. Es ist noch frostig nachts, und bei 4° und weniger öffnet sich das Frostschutzventil und lässt das Wasser ab. Also, Womo vor dem Wasser tanken aufheizen.
Dusche, Café, letzte Dinge sortieren. Wasser kann jetzt aufgefüllt werden, WC betriebsbereit. Zuletzt noch das Velo aufschnallen. Madeleine, unsere Nachbarin, winkt vom Balkon und macht Fotos. Abfahrt auf gewohnter Strecke über Winterthur, Schaffhausen gen Norden.
Die Grenze zum deutschen Kanton - Autobahn.
So langsam stellt sich Kaffeedurst ein, irgendein Rastplatz mit einem Namen, den ich schon wieder vergessen habe. Kaffee kochen. Alles an Bord einschließlich zweier Apfelstrudelstangen aus der Tankstelle. Wir speisen genüsslich, während ein Polizeiauto langsam an uns vorbei fährt. Die Uniformmützen linsen angestrengt zu unseren Fenstern herein, kritisch suchen sie was - offenbar kein Puff auf Rädern - sie fahren weiter.
Uns zieht es in die Ferne und wir packen zusammen. Tassen abwaschen und los geht's.
Grau hängt über der Autobahn - aber es geht «bergauf»...


Um Stuttgart herrscht dichter Verkehr. Regen beginnt, ein leichter Nieselregen, der das Grau aus den Wolken über die ganze Landschaft zieht.
Gegen fünf Uhr nachmittags erreichen wir unser Etappenziel etwas außerhalb von Würzburg. Ein Campingplatz, großteils verwaist zu dieser Jahreszeit. Der Platz liegt an der Winterhäuser Straße und heisst sinnigerweise «Kalte Quelle». Gaststätte steht groß angeschrieben - oh, toll, da können wir gemütlich 'n Bier trinken. Schöner Gedanke. Die Realität sah allerdings anders aus. Die Gaststätte hatte um diese Jahreszeit geschlossen. Alles klar. 
Wir können uns den Platz aussuchen. Wir stehen direkt am Main auf einer Wiese und schauen auf den Fluß, der träge in die Nacht dämmert...


Lohengrin schwimmt vorbei, würdigt uns keines Blickes, die Camper kennt er schon, immer das trockene Brot, welches die ins Wasser werfen - er zieht seines Weges. Er träumt von Bayreuth...


Wir geniessen die Abendstimmung, den Blick auf das Wasser, und, trotz allem, ein Bier am Abend vom Campingwart offeriert, Pumpernickel, echt westfälisch vom Coop.


Frachtschiffe ziehen bis in die Nacht hinein an uns vorbei, navigieren auf schmaler Fahrrinne im dunkeln und ich staune über die Präzision dieser Schiffer. (Nun, hier gibt's ja auch keine Loreley).



Die Morgendämmerung treibt uns weiter, alles verstaut, ein letzter Blick auf den Main und ab auf die Autobahn. 


Der Norden ruft...


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