Dienstag, 25. Februar 2014

Op'n Diek un in de Sünn

Das erste Erwachen an der Nordseeluft. Der Wind heulte in der Nacht. Die Natur ist hautnah. Wir spüren die Umgebung. Eine vereinzelte Möwe kreischt in den Morgen und lockt uns ans Wasser. Während wir noch Café trinken, verlassen uns die Nachbarn rechts und links. Die Sonne strahlt aus dem im Norden niedriger scheinendem Himmel. Da heißt es, die Velos satteln und ab auf den Deich und in die Sonne. Es ist Ebbe und das Watt erstreckt sich weit gegen den Horizont. Vor dem Deich radeln wir durch das Überflutungsgebiet.


Die Weite hat etwas faszinierendes und sieht sehr friedlich aus. Doch in der Ferne sprechen hölzerne Gebilde eine andere Sprache, die dem friedlichen Eindruck einen deutlichen Kontrast gegenüber stellen.


Hier waren Pfahlbauer am Werke. und sie wußten, was sie taten. Denn wir stehen jetzt hier bei Ebbe. Und eine kleine harmlose Pfütze verrät nicht, dass hier bei Flut Meer ist. Besonders wenn der Wind weht aus Nordwest, und der Mond sich mit kaltem Lichte füllt, dann füllt auch das Wasser dieses Land vor dem Deiche, und das Land wird zu Meer.



Und es kann sehr schnell kommen, das Wasser, wie die Warntafeln an diesem Priel anzeigen. Darunter stehen die aktuellen Zeiten für Flut und Ebbe, und man tut gut daran, sie ernst zu nehmen.
Der «blanke Hans» glitzert in der Ferne.


Ein Priel ist eine Art Fluß im Watt, durch den das Wasser bei Ebbe abfließt und bei Flut wieder aufläuft, und das oft sehr schnell. Da läuft dann das Wasser schneller auf, als der Mensch laufen kann.


Bei einer Springflut wird es extrem. Da geht die Flut höher als normal.


Wie hoch das sein kann, sieht man an der Höhe der Pfahlbauten.


Wer da nicht rechtzeitig oben ist - oder hinter dem Deich, dem können alle Schwimmkünste nicht mehr viel helfen. Daher überall die Tafeln mit der Empfehlung, in Sichtweite der Pfahlbauten zu bleiben..


Daher tut man gut daran, rechtzeitig an einem Ort zu sein, an dem man was G'scheits auf den Deckel bekommt...


Ohhhh, my «GOSCH» [ein Begriff aus der moiranischen Sprache...]- der rettende Ring....


Nach all der Ebbe vor dem Deich wird es Zeit, Einkehr zu halten...


Hier bei GOSCH schweben Möwen, die nicht den Fisch vom Teller klauen...


...und der Himmel hängt voller Gläser...


Auf dem Heimweg haben wir noch eine Begegnung der vierten Art [...ein «Special» für meine Support-Kollegen...] - uuups - sie verfolgen uns bis hier her, sogar in der Fußgängerzone. Aber, ich nehme an, sie sind ein wenig spät... Auf jeden Fall kommen wir mit unseren «Bikes» dran vorbei und entwischen ihnen auf autofreien Wegen.


Zurück zum Womo auf dem Deich, jetzt gegen den Wind (Windgeschwindigkeit 27 km/Std). Kein Problem mit dem «eingebauten Rückenwind» unserer E-Bikes. Die gesalzene Luft hat uns gehörig durchgepustet. Wir bleiben noch.

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