Mittwoch, 22. November 2017

Sonne tanken

Soeben entdeckt, und da ich sowieso nach Winterthur wollte, der ideale Zeitpunkt um es auszuprobieren: Die Solaranlage von DMG Mori.
Diese Anlage versorgt das komplette Unternehmen mit Energie.
Hinten sieht man noch eine Windturbine, die aber an diesem stillen Tag in ihrer Regungslosigkeit eher eine Skulptur glich...


Zur Anlage gehören zwei überdachte Ladesäulen mit 50 kWh DC Ladern und ACC Wechselstrom Anschlüssen.



Es gibt zwar den CCS Combo Schnell-Lader mit 50 kWh, doch ich habe Zeit und möchte gerne bis auf 100% voll laden, und nehme den ACC Wechselstrom. Außerdem hieß es, die Batterie hätte es nicht gerne, wenn nur Schnell-Ladung benutzt wird.
Kaum hatte ich mit dem Laden begonnen, gesellte sich ein Tesla dazu. Wir kamen ins Gespräch. Der Fahrer hatte schon zwei Jahre Erfahrung hinter sich und schien begeistert wie am ersten Tag. Immer wieder eine schöne Bestätigung.

Hier ein paar Details der Anlage:


Während des Ladens hatte ich Zeit, spazierenderweise einerseits die Herbstsonne zu geniessen, und andererseits einer Einladung zu folgen, die an der Ladesäule stand: Der Firma einen Besuch abzustatten und einen Café an der Rezeption zu trinken.
Da ist der Strom schon gratis, und dann bekommt man auch noch einen Café dazu. Wenn das kein Service ist...! 😄

Alles lief wunderbar, bei 100% Ladung wurde automatisch abgestellt, der Stecker freigegeben, und auf ging's zu Weiterfahrt.

Für heue alles Gute und bis neulich...



Sonntag, 19. November 2017

Erste Überlandfahrten

Gestern die erste Überlandfahrt von Zürich in die Schaffhauser Gegend.
Noch keine riesige Strecke, aber doch etwa 70 km. Topographisch relativ eben, mehrheitlich Landstrassen. Der Verbrauch war trotz Temperaturen um die 5°, Klimaanlage und Sitzheizung waren an, ganz akzeptabel mit 14,4 kWh.






















Soweit der gestrige Abschluss.
Heute, das Wetter ist weniger einladend, soll uns eine einfache, gutbürgerliche «Kaffeefahrt» genügen. Nun ja, so ganz einfach auch wieder nicht, denn ich konsultiere «ChargeMap» nach Schnell-Ladestationen mit möglichen Kaffee-Anbindungen. Schnell-Lader müssen jetzt auch ausprobiert werden. Fündig werde ich in Küsnacht am Zürichsee [nicht zu verwechseln mit Küssnacht und seiner «hohlen Gasse»...] mit dem Romantik Seehotel Sonne. Wir steuern diese Destination an, obwohl die Kommentare im ChargeMap auf ein häufiges Zugeparkt-Sein der Ladestation hinweisen.
Ein freundlicher Parkwächter empfängt uns, und siehe da, ein Platz an der Sonne mit Ladesäule ist frei. Trotzdem ist es grau und fängt an zu nieseln. «Nomen est Omen» scheint nicht mehr zuverlässig zu funktionieren.
Der nebenan stehende ist ein Verbrenner. Also sind alle Anschlüsse frei. Ich schliesse den CCS an, bin offenbar etwas zu sanft mit dem Stecker, keine Verbindung. Also nochmals probieren, mit Schwung, und jetzt reagieren die Anzeigen, sowohl im IONIQ - die Ladeanzeige meldet Erfolg - als auch die an der Säule.


Ladesäule Seehotel Sonne




















Diesmal klappt es. CCS verbindet. Offenbar sind ihm die 20 kW an Transferleistung genug. Vielleicht findet die Säule auch meinen Bedarf zu gering, und gibt darum nicht mehr her. Auch CHAdeMO will nicht mehr geben, es scheint das System zu sein.



















Aber Hauptsache es klappt. Die Ladezeit ist gerade für einen Kaffee gut - und wird auch nur bis 94% unterstützt.


Am Ende vom Kaffee war auch Ende vom Laden. Der Ladestecker brauchte ein wenig, bis er sich freiwillig lösen liess. Dann ging es weiter.

Wir fuhren Richtung Herrliberg und zum Pfannenstiel hinauf. Ein Ausflugsort, den schon Max Frisch beschrieben hatte. Wir wanden uns bis über 600 Höhenmeter hinauf, ein Genuß mit dem Drehmoment des Elektromotors. Hier oben hatte es schon geschneit, auf den Wiesen blieb es liegen. Von einem Parkplatz im Vorbeifahren trafen uns die traurigen Blicke eines tauenden Schneemannes.
Von da an gings wieder bergab, rekuperierend, und am Ende kamen wir mit einem Schnitt von 14,6 kWh Verbrauch bei ca. 4° C zu Hause an.

Mal schauen, was die Flut bringt...

Alles Gute und bis neulich


Samstag, 18. November 2017

Erste Erfahrungen


Die erste Fahrt im «Flüsterton» verlief angenehm trotz Abendverkehr. Die Beschleunigung erfolgt sehr zügig, direkt und doch butterweich. Die Rekuperation ist gerade im Kolonnenfahren eine Vereinfachung, da die Geschwindigkeit vorwiegend allein mit dem «Gas»-Pedal erfolgen kann.
Der anfänglich noch auftauchende Reflex, eine Zündung betätigen zu wollen, legt sich schnell.
Obwohl noch lange nicht notwendig, möchte ich das Aufladen ausprobieren. So fahre ich an die am Wochenende freie Ladestation in der Nähe.
Ich schliesse meinen neuen Juice Booster an die Station und die Ladebuchse am Auto an, und - es will nicht. Der Booster zeigt keinen Eingang, die Säule blinkt nur. Neben mir hält gerade ein Mercedes E, dessen Ladevorgang funktioniert. Der Fahrer ist sehr hilfsbereit, und nach ein paar Versuchen ist die Säule willig, die Kontroll-LED strahlt blau und der IONIQ signalisiert Ladestrom. 



Der Juice Booster zeigt schön die Ladestärke von 32 Ampere an, womit wir der Ladung von 22 kWh vertrauen können. Zeit für einen Café...



Kurz vor Lade-Ende kommt ein Tesla vorbei, ebenfalls stromhungrig. Ich signalisiere dem Fahrer, daß ich gleich Platz machen werden und wir kommen ins Gespräch. Es fällt mir auf, daß Elektrofahrer offenbar sehr aufgeschlossene, kontaktfreudige und angenehme Zeitgenossen sind.


Der statistische Überblick bisher zeigt einen Verbrauch bei Temperaturen von maximal 5° C von 16,6 kWh. Dies allerdings mit kaltem Start, ich habe keine Wallbox zu Hause, muß also immer fremd gehen...
Damit sind wir bereit für den nächsten Ausflug.

Alles Gute und bis neulich...

Freitag, 17. November 2017

Jetzt ist er da - es kann los gehen...


...die Luft bleibt sauber...
mit Öko-Strom...
und leise wie auf Samtpfoten...

Es ist ein ganz anderes, ein viel harmonischeres Gefühl, wenn das Fahrzeug einfach dahin gleitet.

Im Verbrenner-Motor finden ja tausende von Explosionen pro Minute statt, die nur durch aufwendige Schalldämpfung abgemildert werden. Explosionen sind ja à priori nicht gerade lebensfreundlich, Explosionen entstehen durch Zerstörung. Ich glaube, das ist, wenn auch nur untergründig, beim Fahren mit Verbrennern, die eigentlich «Explodierer» heissen müssten, spürbar. Und das Wegfallen der Explosionen fühlt sich gut an.
Ich erinnere mich an eine ähnliche Wahrnehmung auf einem Segeltörn, als der Motor abgeschaltet wurde, und uns nur der Wind bewegte. So explosionsfrei kommt einfach mehr Ruhe ins Fahren, mehr Genuss...
Gut - jetzt wird erst einmal er-fahren...

Mit herzlichem Gruß und bis neulich...

Montag, 13. November 2017

Lange war es still hier - es hat sich einiges verändert.
Jetzt soll es ein neues Erwachen geben, wieder unterwegs,
aber von nun an elektrisch - am Freitag geht es los...
Das Verbrennen wertvoller Ressourcen ist Vergangenheit für mich.

Mehr wird noch nicht verraten....

Montag, 22. September 2014

Appenzell

Langsamer Heimweg

18. bis 22. September AD 2014


Die Konturen für die Weiterfahrt haben Form angenommen.
Jedenfalls soweit, was die Richtung angeht. Es soll eindeutig nach Westen gehen, wobei Südtirol noch eine Option darstellt.
Also aufsitzen und durch die Nebenstrassen gen Salzburg, dann auf deutschem Gebiet zur Autobahn, die uns an den Abzweig zum Brenner führt.


Wir sind eher spät dran, der Tag ist fortgeschritten, lassen wir den Brenner für dieses Mal und fahren zum Arlberg. Das Appenzell [abbatis cella, Mitglied der alten Eidgenossenschaft] zieht uns an. Wir finden unseren Platz in Eischen / Kau, nachdem wir uns auf schmalen Strassen auf die über 1000 Meter emporgeschaut haben. Ein tolles Panorama.



Und es gibt ein gutes Restaurant. Wir sind weit gefahren und haben keine Lust mehr zum Kochen. So geniessen wir eine gemütliche Stube mit untergehender Sonne im Bergpanorama. Die Küche ist hervorragend ...


Der nächste Morgen empfängt uns bedeckt, doch die Sonne findet ihre Lücken in den Wolken.





Hundebesitzer sind früh unterwegs, ähnlich wie die Leute mit einer Kamera ....



Der Säntis erhebt sich im Hintergrund ...


Doch auch Fotografen wollen frühstücken - die letzten Brötchen ergattert, und jetzt gibt es erstmal Kaffee und entspanntes Sitzen, bis die Sonne kommt ...



Und sie kommt. Wir gönnen uns einen kleinen Spaziergang und entdecken die «Biosphäre» des Platzes. Manch einer hat eben Schwein ...



Der Weg führt uns nach Kaubad, eine schöne Runde über Wiesenpfade, vorbei an zufriedenen Kühen ...

Den Abschluss macht - wieder einmal - Graubünden mit einem Besuch beim Schloß ...


 ... ein wunderschönes Wochenende, so groß wie dieser Kürbis ...



... von dem wir ein Stück nach Hause tragen dürfen.

Damit für dieses Mal alles Gute und bis neulich ...

Montag, 15. September 2014

Hallstätter See

Ein Garten wie im Märchen

10. bis 15. September AD 2014

Wir fahren an Russbach vorbei über den Pass Gschütt. Das Dachsteinmassiv verhüllt sich im Nebel. Das kenne ich von einer früheren Bergwanderung auf den hohen Dachstein. Damals kamen wir bis zur Adamek Hütte. Dann verhinderten der Nebel und das Wetter den letzten Aufstieg.
Es geht durch Hallstatt's Baustellen nach Obertraun am Hallstätter See. Das Wetter ist grau, der Himmel Wolkenverhangen.




Wir erreichen unseren Campingplatz am See und erleben eine schöne Überraschung.



Gleich an der Einfahrt begrüßt uns der Buddha. Ihm hat offenbar das kalte Wetter im Winter arg zugesetzt. Er war andere Breiten gewohnt - aber er hält durch ...


Gleich neben der Einfahrt steht ein uriges Baumhaus und ein Wohnwagen, der an die fahrenden Spielleute im Mittelalter erinnert.



Wir werden sehr freundlich begrüsst und bestaunen die wunderschöne Parkanlage, die liebevoll mit allerlei Kunstgegenständen und besonderen Pflanzen ausgestattet wurde. Wir erfahren, daß die Betreiber Archäologen und Kunsthistoriker sind. Auf diesem Hintergrund wurde an dem naturgeschützten Ort ein märchenhaftes Ambiente kreiert. Im Park befinden sich weitere historische und in altem Stil neu gebaute Zirkuswagen, die für Gäste bereit stehen. Romantik pur ...






Es gibt z.Zt. wenig Gäste. Ein schöner Platz mit Seesicht tröstet uns über das von Schauern durchzogene Wetter hinweg.


Ein grosszügiger Grillplatz träumt von (vergangenen) lauen Sommerabenden ...


Ein historischer Wagen aus Saint Malo in der Bretagne wird hier zur Sauna am See. Leider war er noch nicht ganz fertig gestellt ...




Die Veranda vor der Bar mit ihren ausgesuchten Sammlerstücken erklären wir zu unserem Blogger Zentrum und nutzen die Internetanbindung aus, die uns seit längerem fehlte.



Leider treibt uns das Wetter weiter, so traumhaft es hier auch ist. Coloman's Burg winkt mit schützenden Mauern und gastfreundlicher Wärme. So machen wir uns mit einem tränenden Auge auf den Weg ...
Ein kleiner Abstecher an den Wolfgangsee führt uns ins berühmte «Weisse Rössl».
Nichts Böses ahnend stehen wir plötzlich vor diesem vielbesungenen Schwan, der sich ungeniert durch die Rössliterrasse hindurchglitzert ...
Bei Hintergrundmusik aus einschlägigen Operetten geniessen wir einen obligatorischen Apfelstrudel.


An unserem Weg über Salzburg liegt ein «historischer» Ort aus der Studentenzeit: Hintersee.
Das Haus an der Linde, in dem wir damals viel gefeiert hatten, steht noch, wenn auch renoviert. Ein nostalgisches Innehalten lässt innere Bilder passieren.



Auch in Wildshut regnet es, aber die dicken Mauern der Burg mildern das Wetter.
In der Nähe liegt Tittmoning mit einer mittelalterlichen Burg, in der gerade diese Zeit in historischem Ambiente gefeiert wird. Der Kräutermeister dieses Ordens erklärt uns seine Salben und Tinkturen.




Es wird gekocht, gelacht ...



... gespielt ...



... gegessen und getrunken ...



.... und überall gehört Musik dazu ...



Irgendwann treibt uns die Nässe wieder in schützende Mauer und zu einem wärmenden Getränk ...
Vage Gedanken, wie und wohin es weiter geht, tauchen am Horizont auf, sind noch voll der Unschärfe und harren der Konturen, die da kommen sollen ...

In diesem Sinne alles Gute und bis neulich ...

Donnerstag, 11. September 2014

Königssee - Was ist Realität

7. bis 9. September AD 2014

Die Welt ist schön …


Königssee ist ein Dorf und ein See. Früh am Mittag erreichen wir unseren Campingplatz Grafenlehen in herrlicher Bergkulisse im Berchtesgadener Land.


Am See stehen viele Boote zur Überfahrt bereit. Es gibt nur den Weg über das Wasser. An beiden Seiten fallen steile Felswände in den See, der bis 190 m tief ist. Die Boote fahren seit 1909, also seit über hundert Jahren, voll elektrisch. Fast lautlos bis auf die Töne, die das Wasser macht.



Wir fahren mit so einem Boot nach St. Bartholomä, einer Art Halbinsel am anderen Ende des Sees. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Echo-Wand und halten an. Der Bootsführer nimmt sein Flügelhorn, steigt auf die Reling und bläst eine Weise aus dem hiesigen Liedgut. Kurze Phrasen mit jeweils genügender Zäsur, während das Echo deutlich zurück kommt. Alle sind still - lauschen andächtig. Das Echo bekommt ein Eigenleben, wird zum Partner. Was ist Realität.
In St. Bartholomä steigen wir aus. Eine Klosterkirche ... 





... und ein Biergarten. 


Sonst gibt es nur den See, Wald, einige Wiesen und die Berge, die sich hoch und majestätisch um uns herum erheben.
Wir sehen all diese wunderbare Natur. Fast unberührt erhalten. Keine Eingriffe von Menschen. Alles wird der Natur selbst überlassen. Auch Lawinenabgänge werden liegen gelassen, die Natur geht nach ihren eigenen Gesetzen damit um. 








Veränderung - ständige Veränderung. Loslassen gegebener Form, Form als letzter Ausdruck. 




Was ist Realität. Was sehen wir. Was sehen wir nicht. 






Was ist Realität. Was ist hinter der Veränderung. Was ist dort, wo die Verdichtung ins Sichtbare noch nicht statt gefunden hat. Wo die Farben ihren Ausdruck suchen.

Am Ende kommt ein Boot und bringt uns zurück ins Dorf. 


Der Königssee mit seiner Natur hat uns - trotz Tourismus - sehr beeindruckt. So viel heile Natur tut einfach gut.
Ein weiterer See ruft, der Hallstätter See. Wir machen uns auf nach Obertraun über den Pass Gschütt an den Fuß des Dachsteins.
In diesem Sinne alles Gute und bis neulich ...